Serge Honegger

Serge Honegger hat sich als Dramaturg auf verschiedene Formen des Musiktheaters spezialisiert. Er betreut neben Opern auch zeitgenössische und klassische Ballettproduktionen, spartenübergreifende Formate sowie Projekte, die sich an der Ästhetik der Performance orientieren. Er studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie und promovierte an der Universität St.Gallen (HSG) mit einer Arbeit zu den Modalitäten der Führung in der Kunst (Titel: Lenkung und Ablenkung). Zu den Theatern, an die er für Produktionen in den Bereichen Tanz, Oper und Schauspiel engagiert wurde, gehören das Opernhaus Zürich, die Staatsoper unter den Linden, das Festspielhaus Baden-Baden, das Hessische Staatstheater Wiesbaden, das Theater St.Gallen, das Schauspielhaus Zürich sowie das Watermill Center New York. Seit der Spielzeit 2020/2021 ist er als Dramaturg für das Bayerische Staatsballett in München tätig. In Kooperation mit dem Institute of Fine Leadership setzt er seit 2023 das Programm Leaders in Balance um.

Zu den Tanz- und Theaterschaffenden, mit denen Serge Honegger zusammenarbeite, zählen u.a. Özkan Ayik, Liliana Cavani, David Dawson, Charlotte Edmonds, Jürgen Flimm, Marco Goecke, Yossi Berg & Oded Graf, Claus Guth, Daniel Hay-Gordon, Jens-Daniel Herzog, Linda Kapetanea & Jozef Frucek, Andrey Kaydanovskiy, Konstantin Keykhel, Marcel Leemann, Sol León und Paul Lightfoot, Jonathan Lunn, Vladimir Malakhov, Yuki Mori, Alexei Ratmansky, Marco Santi, Liam Scarlett, Johannes Schmid, Heinz Spoerli, Stephan Thoss, Beate Vollack und Robert Wilson.

Von 1999 bis 2004 war Serge Honegger als Regieassistent für das Opernhaus Zürich tätig und begleitete u.a. den Ring-Zyklus von Robert Wilson. Als Dramaturg betreute er Heinz Spoerlis Inszenierung von Jean-Philippe Rameaus Les indes galantes mit dem Ballett Zürich. Anschliessend folgte Vladimir Malakhovs Cinderella an der Staatsoper unter den Linden Berlin. Als Dramaturg und Regiemitarbeiter von Rebecca Horn realisierte er 2010 Elektra für die  Internationalen Maifestspiele am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Bis 2015 wirkte er als Leitender Dramaturg am Theater St.Gallen für die Produktionen des Musiktheaters. Ab 2016 baute er zusammen mit Claudio Mascolo die Kreativagentur All Might Change mit Sitz in London und Zürich auf.

Seit 2004 realisiert er als freischaffender Regisseur und Dramaturg Musiktheaterprojekte (Tanzproduktionen, Opern, Oratorien, Performances und szenische Konzerte). Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten liegt auf interdisziplinär und partizipativ ausgerichteten Theaterformen. Aufführungen unter seiner künstlerischen Leitung waren u.a. am Theaterspektakel Zürich (REQUIEMreloaded), am Hessischen Staatstheater Wiesbaden (Winterreise) sowie am Theater St.Gallen (Das Herz bebt im Stillen) zu sehen. 2020/2021 entstand mit I am not alone ein Live-Soundscape mit einem 7-köpfigen Performance-Ensemble zur antiken Route Via Egnatia. Beteiligt waren 16 Museen sowie 15 Literaturschaffende aus allen Sprachregionen der Schweiz. 2022 setzte er in Bulgarien Street Ballads II um, ein interdisziplinäres, künstlerisches Austauschprojekt zwischen Kulturschaffenden aus der Schweiz und Bulgarien. Für drei Museen in Zürich entsteht 2023 der Live-Soundscape Street Ballads III mit einem 15-köpfigen Performance-Ensemble und Beiträgen von ukrainischen Literaturschaffenden.